Ein Mann im Schnee (MannSchnee2021)

Ein Mann im Schnee

Bild zum Stück
Foto: Stefan Nimmesgern
Winter mit Erich Kästner
‚Der junge Erfolgsautor Erich Kästner bricht vom Dresdner Bahnhof gen Süden auf, zur Zugspitze, in der Hoffnung, dort, von schneebedeckten Bergen inspiriert, endlich eine Geschichte zu Papier zu bringen, die im Winter spielt. Da sitzt er nun auf der blumenbedeckten Wiese mitten im Hochsommer, der spätere Autor weltberühmter Wintergeschichten wie „Das fliegende Klassenzimmer“ oder „Drei Männer im Schnee“, schaut auf die Berge, und aus seinen Gedanken erwachsen Anekdoten und Beobachtungen, von denen er zu erzählen beginnt. Leise rieselt der Schnee, in den Bergen stürzen die Skifahrer und in Berlin die Passanten auf eisglatten Gehsteigen in den ausgelassenen 1920er Jahren. Im zweiten Teil des Stücks findet sich der Autor in einem zugigen, ausgebombten Zimmer im München des Hungerwinters 1945 wieder. In letzter Minute dem Bombenhagel in Berlin entkommen, ist er hier gelandet, reflektiert Vergangenes und schaut nach vorn. Dieses Kästner-Programm ist eine in sich abgeschlossene Erzählung in zwei Teilen, die Geschichte eines Mannes, dessen Gedanken und Erlebnisse sich zu einer Winterreise fügen, beginnend in den 1920ern bis zum Silvesterabend 1945. Eine Geschichte, die von Krieg und Frieden erzählt, von Liebe und Demut und davon, wie die Menschen miteinander umgehen könnten, wenn sie nur wollten. Typisch Kästner: Melancholische und ironische Momente wechseln sich ab, eine Melange aus Humor und Nachdenklichkeit. Libor Sima hat für die außergewöhnliche Besetzung der Sextanten die Bühnenmusik komponiert. Walter Sittler schafft es auch im neuen Kästnerprogramm, den Dichter und Schriftsteller derart authentisch zu verkörpern, „dass man sich immer wieder klarmachen musste: Auf der Bühne spricht nicht der große Autor selbst! Tosender Applaus am Ende!“, schwärmte die Wolfsburger Zeitung über diesen neuen Kästner-Abend.

Gastspiel sagas, Stuttgart

mit Walter Sittler und Die Sextanten