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Foto: Stefan Gloede

Die Distel, Berlin

Skandal im Spreebezirk
Lach- und Machtgeschichten zur Lage der Nation
Das neue Programm „Skandal im Spreebezirk“ belebt die Ästhetik des Kabaretts in den 1920er Jahren neu und ist somit zugleich – 100 Jahre später – auch eine Hommage an seine Wurzeln in Berlin. „Die Künstler*innen der 20er Jahre benutzten die Collage; also das Verbinden von etwas, das auf den ersten Blick nicht zusammenpasst, zu einem Gesamtwerk, das stimmig ist, aber Reibungsfläche schafft. Wir haben versucht, diese ursprüngliche Form des Kabaretts neu zu interpretieren“, so Robert Schmiedel und Frank Voigtmann, Autoren des Programms. „In den 20ern kam abends auf die Bühne, was erst tagsüber aufgeschrieben wurde. Damals gab es meist keine fixe Dramaturgie, keine festgelegte Reihenfolge. Aufs Brettl sprang der, der meinte, dass sein Gedicht, sein Couplet, seine Szene gut passen könnte…“. „Skandal im Spreebezirk“ greift diese direkte Buntheit stilistisch auf – und natürlich geht es um die Skandale der Zeit – wie Wohnungsnot, MeToo, German Angst, Bargeld-Aus – bis hin zum politisch korrekten Kinderfasching. Und was haben Holland-Tulpen mit der Flucht aus Afrika zu tun, wie soll ein gemeinsames Europa funktionieren, wenn nicht nur die Angelsachsen, sondern nun selbst die Sachsen nicht mitmachen wollen, und warum ersetzt häufiges Bahnfahren die Beauty-Farm – um nur mal einen Einblick in die Themenvielfalt zu erlauben. Das Ensemble trifft sich auf der Bühne; man redet, streitet, singt, zitiert, greift an, weicht aus, tanzt. Die beiden Autoren Robert Schmiedel und Frank Voigtmann schreiben seit 2005 erfolgreich für verschiedene Kabaretts aus ganz Deutschland. In der DISTEL wurden schon viele Nummern von ihnen gespielt, 2015 verfassten sie das Textbuch für „Einmal Deutschland für alle“.
Königstraße 116 Fürth 90762
Buch: Robert Schmiedel, Frank Voigtmann
Regie: Frank Voigtmann
Ausstattung: Hannah Hamburger

mit Jana Kozewa, Stefan Martin Müller, Frank Voigtmann
Musiker: Matthias (Felix) Lauschus, Fred Symann