Stückdetails
Foto: Thomas Langer

Die Blechtrommel

Monodrama von Oliver Reese nach dem Roman von Günter Grass
Am 18. Januar dieses Jahres feierte "Die Blechtrommel" in der Inszenierung von Stadttheater-Intendant Werner Müller ihre Premiere. Und Publikum und Medien waren sich einig, dass mit der Besetzung des Oskar mit Boris Keil ein "schauspielerischer Glücksfall" (Bayerische Staatszeitung) gelungen ist. Dieses "starke Solo in einer stimmigen Inszenierung" (Süddeutsche Zeitung) holen wir nun ins große Haus des Stadttheaters und zeigen Ihnen dieses Kammerspiel an zwei Abenden und einem Nachmittag im Juli, nachdem der letzte Vorstellungsblock dieser Produktion im Kulturforum leider ausfallen musste.

„Zuerst und über allem: Tiefer Bückling vor Boris Keil, der ein 50-Seiten-Manuskript in 90 Minuten fokussiert und allzeit unangestrengt im Mutterseelenalleingang wuppt. […] Kartoffelacker-Zeugungsakt, Treppensturz, Nazi-Aufmarsch-Chaos, Jesus-Dialoge, Pferdekopf und Brausepulver – alles drin, alles da für die große ADHS-Oskar-Matzerath-Show. Genau hier aber machen Keil und Müller das einzig Richtige: Aus der One-Man-Show wird ein Ein-Mann- Kammerspiel.“
Nürnberger Nachrichten, 20. Januar 2020

„In der sehr lebendigen, spannenden Inszenierung des Fürther Stadttheaterintendanten Werner Müller ersteht eine Art bewegtes Live-Hörspiel. […] viel Applaus für eine beeindruckende schauspielerische Leistung.“
Nürnberger Zeitung, 20. Januar 2020

„Ansonsten soll der Zuschauer alle Bilder im Kopf selbst entstehen lassen. Dass dies in jedem Augenblick […] gelingt, liegt an Oskar-Darsteller Boris Keil. […] Beständig wechselt Keil die Rollen, hierfür genügen mimische und gestische Andeutungen. […] Ein starkes Solo in einer stimmigen Inszenierung.“
Süddeutsche Zeitung, 22. Januar 2020

Mit seinem Roman über den klein gebliebenen Protest-Trommler Oskar Matzerath wurde der Literatur- Nobelpreisträger Günter Grass 1959 über Nacht berühmt. Mehr als vier Millionen Mal verkauft, in über 40 Sprachen übersetzt, 1979 von Volker Schlöndorff erfolgreich verfilmt und mit einem Oscar prämiert, gilt „Die Blechtrommel“ als Jahrhundertroman. Oliver Reese, Intendant des Berliner Ensembles, reduzierte das Werk zu einer Ein-Mann-Show für das Theater. Intendant Werner Müller inszeniert jetzt im Kulturforum diese Version neu. Die Geschichte Oskars, für den zwei Väter in Betracht kommen, weil seine Mutter Agnes ihre Liebe zwischen dem Kolonialwarenhändler Alfred Matzerath und ihrem Vetter Jan Bronski teilt, wird richtig dramatisch ab seinem dritten Geburtstag, zu dem er eine Blechtrommel geschenkt bekommt. Gleichzeitig beschließt er, nicht mehr zu wachsen. Ein Sturz von der Kellertreppe liefert die vermeintliche Erklärung dafür – ganz unerklärlich bleibt dagegen Oskars Fähigkeit, mit erhobener Stimme Glas zu zersingen.
Schreiend und trommelnd betätigt sich Oskar fortan als Störenfried in der ungeliebten Welt spießig-gefährlicher Erwachsener. Er bringt Nazi-Aufmärsche durcheinander und beobachtet als neugieriger Augenzeuge die mütterlichen Seitensprünge, schwängert seine spätere Stiefmutter Maria und produziert sich als kleinwüchsiger Artist; immer aber bleibt er der höhnische Zwerg, der die Welt auf den Kopf stellt.
Stadttheater Fürth, Großes Haus Königstraße 116 Fürth 90762
Sommerspielplan 2020 - Wir spielen für Sie!

Produktion Stadttheater Fürth

Inszenierung: Werner Müller
Bühne: Christian van Loock
Kostüme: Kaja Fröhlich-Buntsel

mit Boris Keil
  • 10.07.2020
    19:30
    Stadttheater Fürth, Großes Haus
    Freier Verkauf Preise:
    € 20,-
    € 8,- (8-Euro-Ticket für Schüler*innen, Studierende, Azubis, BUFDis, FWDL)